Montag, 14. Oktober 2019

Abschlussbericht

Nach längerer Evaluation kommt nun doch noch ein Abschlussbericht.Vor genau zwei Wochen plantschten die drei Reisegurus noch im pazifischen Ozean vor Los Angeles und führten somit neue und besonders gefährliche Raubtiere in das Ökosystem Ozean ein. Wenig überraschend hielten sich auch Haie und andere große Killer der Weltmeere fern. Eine Haisichtung hätte dem Urlaub aber auch die Krone aufgesetzt, die er eigentlich sowieso schon auf dem Kopf hatte. Hier die nackten Zahlen: 14 Nächte, Über 4300 Meilen, sieben Nationalparks, über 1000 Büffel (auf dem Teller und in freier Wildbahn),  mindestens 14 benutzte Schlüpfer pro Person (Versprochen!!) und zwei Schwimmeinheiten in der größten Badewanne der Erde. Highlights über Highlights und unglaublich schöne zwei Wochen. Ja, kaum zu glauben.. Unglaublich schön und Highlights in Kombination mit einer solchen Reisegruppe. Teilweise war es nicht einfach, das muss man schon zugeben. Drei Alphatiere auf engstem Raum. Wir können froh sein, dass eines der schwächeren und älteren Alphatiere nicht auf der Strecke geblieben ist. Der sehr ausgeprägte Diplomatiesinn eines Heinrichs hat jedoch schlimmeres verhindert.

Eine aufmerksame Leserin merkte an, dass ein Ranking der besuchten Orte doch eine gute Idee wäre. Die anderen zwei Gruppenmitglieder wollten allerdings keine Highlights miteinander vergleichen.. Ob das an der Tatsache liegt, dass das schlechte Gedächtnis ein Ranking der weiter zurück liegenden Reiseziele verhindert oder ob sie einfach keine Lust hatten, bleibt wohl ein Geheimnis. Gott sei Dank haben die Beiden nichts zu sagen und keine Ahnung.

Tatsächlich fällt es aber auch mir relativ schwer alle Highlights in eine Reihenfolge zu packen. Da wir ja nun waschechte USA Nationalpark Experten und fast alles abgeklappert haben, was auch nur irgendwie Rang und Namen hat. Worauf sich alle Reisegruppenmitglieder einigen konnten ist, dass Joshua Tree Nationalpark das kleinste, obgleich trotzdem positive Reiseziel unserer Trips war. Wüste und Joshua Tree sieht man auch außerhalb des Nationalparks zu genüge. Ansonsten sind alle Nationalparks sehr spektakulär und auf ihre Art besonders. Mein persönliches Highlight war allerdings Yellowstone Nationalpark. Durch seine weltweit einzigartigen Gegebenheiten und Vulkanaktivitäten sind sehr beeindruckend. Die knapp 1000 Kilometer, die der Nationalpark abseits vom nächsten wirklichen Highlight liegt sind es definitiv Wert. Nichtsdestotrotz gab es in zwei Urlauben kein Ziel, welches die Reise nicht wert wäre. Leider kann man in wenigen Wochen bei Weitem nicht Alles sehen und muss sich auch damit abfinden, dass nicht jede Ecke und jeder Pfad begutachtet werden kann.. Hallo Robert. Wenn es allerdings unsere Reisegruppe schafft, sich auf einige Nationalparks zu einigen, dann wird es für intelligente, junge Frauen wohl kein Problem sein. Einen Fehler sollte man allerdings nicht machen und keinesfalls unterschätzen. Teile niemals ein Hotelzimmer mit einem Schnarcher..

In diesem Sinne bis zum nächsten Mal,wo wir genau mit diesem Thema weiter machen werden und vielen Dank für die lieben Kommentare!
Prost!

Dienstag, 1. Oktober 2019

Capitol Reef, Las Vegas und Los Angeles

Ja, es ist einiges passiert in den letzten Tagen. Dies ist auch der Grund für die verlängerte Schreibpause. Auch der Reiseleiter will ab und zu ja Mal genießen. 
Ein was vorne weg: Die alten Herren können noch! Und wie. Ein Highlight jagte das Nächste, wir haben an zwei aufeinanderfolgenden Abenden die magische, in diesem Urlaub schier unüberwindbare „Zwei-Bier Schallmauer“ durchbrochen und es richtig krachen lassen. 

Nun aber von Anfang an. Am späten Freitag Nachmittag erreichten wir Capitol Reef Nationalpark. Auf dem Weg dorthin konnten wieder einige „geplatzte amerikanische Träume“ begutachtet werden und einige Stops zum „Nur Mal kurz gucken“ wurden auch eingelegt. Nach einigen Aussichtspunkten und kurzen Fußmärschen wurde das Capitol Reef Intermezzo bei Sonnenuntergang beendet und die Wanderschuhe gegen kühle hopfenhaltige Erfrischungsgetränke eingetauscht. Im lokalen Saloon gab es dann auch noch feste Nahrung und der Abend wurde entspannt und laut schnarchend beendet. 

Am Samstag stand eine weitere längere Tour auf dem Plan. Capitol Reef bis Las Vegas. Fünf Stunden.. fünf lange Stunden in denen die deutschen Tugenden durchschienen.. Vorsorge war das Wort des Tages. „Was machen wir mit dem ganzen Schotter und wie bekommen wir das Zeug aus dem Land“. Noch bevor wir überhaupt einen Fuß in die Stadt der Sünde gesetzt hatten war also schon klar, wie wir die Millionen um den Zoll und die deutschen Behörden schleusen würden. Da in der Selbstevaluation eines jeden Heinrichs jedoch Dinge wie „Zurückhaltend“, „Auf dem Boden geblieben“ und „Mit wenig zufrieden“ zu finden sind, ließen wir die Spieltische erstmal links liegen und konzentrierten uns primär auf das Sightseeing. Der Hoover Damm wurde begutachtet und führte zu staunenden Gesichtern. Die Ingenieurleistungen der vorherigen Generationen wurde gelobt und auch die eigenen Baukünste wurden mit den Worten „Ja, das hätte ich auch so gemacht“ wieder gefunden. Irgendwann war es allerdings zu viel.. Die Finger zuckten, die Leber juckte, die Augen hatten genug von rotem Gestein und Wüstenstaub. Spieltische sollten her. Der sich im Gehirn herumtreibende Sparfuchs sollte mit flüssigen Medikamenten betäubt werden.. Wie will man denn auch sonst tausende Euros verzocken, ohne dass sich dieses hinterlistige Gehirn irgendwann einschaltet und dummen Ideen einen Riegel vorschiebt. 
Zwischen Pizza und einigen Mollen wurde versucht diverse Spiele zu verstehen nur um am Ende feststellen zu müssen, dass Roulette doch das Einfachste ist. Bis 4.30 Morgens ging das Ganze. Man konnte garnicht genug bekommen.. Gott sei Dank hielten unsere sich unsere Barreserven in Grenzen und die Spielerei wurde auf das Minimum reduziert. Von den „Tausenden“, die wir „durch den Schornstein jagen wollten“ blieb das Meiste in den Taschen. Prioritäten und so. Den Sparfuchs kann man anscheinend doch nicht ganz so einfach ausstellen..

Übertreiben konnten wir ja sowieso nicht, denn am Sonntag stand der letzte größere Trip dieses Urlaubs an. Es ging von Vegas nach Los Angeles. In circa 6 Stunden Fahrt (inklusive der einen oder anderen Pause) ging es an den Ozean. Wurde auch Zeit, denn von Staub und Canyons hatten wir die Nase langsam aber sicher voll. Alle waren jedoch gewillt auch noch den letzten Tag des Urlaubs so interessant und Highlightreich wie möglich zu gestalten. Mit Sätzen wie „Ich ruhe mich dann auf Arbeit wieder aus“ wurde die Gruppe nach vorne gepeitscht. Tagesziel war ein Bad im Pazifik und der Besuch einer lokalen Brauerei. Ja, mehr braucht es nicht um einen Heinrich glücklich zu machen. Wir sind halt doch relativ einfache Wesen. Der gestrige Abreisetag wurde dann mit einem weiteren Trip an den Strand und in Richtung Highway 1 gefüllt. Zukünftige Häuser in Malibu wurden begutachtet und natürlich auch die müden Knochen nochmal in die Wellen gehalten. Was gibt es nämlich schöneres als 24 Stunden in einer Salzkruste zu sitzen. Aber egal.. was die Kleinen eben glücklich macht. 



Mittlerweile befinden sich alle Parteien nach 11 Stunden Flug wieder auf deutschem Boden und schlagen sich in Richtung Leipzig durch. Robert und Hagen von Frankfurt aus und meine Wenigkeit versucht es von München. Ob ich an der Wiesn vorbei komme ohne stecken zu bleiben ist noch fraglich, man kann nur hoffen..aber der Widerstand ist schwach..


Freitag, 27. September 2019

Yellowstone, die Dritte

Am gestrigen Donnerstag machten wir uns ein letztes Mal von unserem Schlafdomizil in Cody auf in Richtung Yellowstone Nationalpark. Auf dem Plan standen Geysire, heiße Quellen und ein gottverdammter Bär. Es kann doch wohl nicht so schwer sein. Einer. Keine Bärenfamilie, keinen lachsfangenden Bären.. Einen! Aber nein. Warum auch. Das wäre ja zu einfach gewesen. Olle Mischka vom Vortag lag immernoch am gleichen Ort und hatte sich anscheinend in den letzten 24 Stunden keinen Zentimeter bewegt. Als Highlight konnte man das also nicht bezeichnen. Dafür aber die Geysire und die Quellen. Abstrakte Farben und Wasserfontänen. Am Old Faithful, dem wohl bekanntesten Geysir, konnte es allerdings nicht schnell genug und hoch genug gehen. Man solle doch die anderen Löcher zustopfen. Dann spritze es höher und man müsse nicht so lange warten, hieß es. Soweit recht plausibel. Nach dem großen Spektakel wurden dann noch einige Holzhäuser begutachtet und als „Geile Dinger“ eingestuft. „Geile Dinger“ sind auf der architektonischen Bauwerkskala übrigens zwischen „Meisterwerk“ und „Ey Krass, Man“ zu finden.    Abgesehen von weiteren Quellen und Blubberblasen war der restliche Tag eher unspektakulär. Es wurde von Tag zu Tag immer frischer und der Wunsch nach Wüste wurde wieder größer. Also ging es für uns am frühen Abend vom Yellowstone NP nach St. Anthony, Idaho. Eine eher lustlos eingerichtete Hotellobby und gewöhnungsbedürftiges Außendesign ließen auf nichts Gutes schließen, wir wurden allerdings eines Besseren belehrt. Eine ferienwohnungsartige Suite mit Küche und jeder Menge Platz. Richtig nutzen konnte man den Luxus jedoch nicht. Nach dem abendlichen Besuch beim lokalen Mexikaner kam der Sandmann doch schneller als gedacht. Zwar schafften wir es wieder nicht die Skatkarten aus dem Koffer zu holen, aber so waren die Fahrer wenigstens frisch für den nächsten längeren Ritt. 
Soeben befinden wir uns nämlich auf Tour in den Capitol Reef National Park. Dort sollen die ausgekühlten Kadaver wieder ein wenig aufgewärmt und gebräunt werden, bevor es Morgen weiter nach Las Vegas geht.. „Biste braun, kriegste Frauen“ heißt es ja.. Mal sehen ob diese Formel akkurat ist oder ob das Alter und generelle Aussehen auch einen Einfluss auf den Erfolg hat..  






Mittwoch, 25. September 2019

Yellowstone, die Zweite

Im Urlaub früh aufstehen, da könnte ich ja eine Krawatte bekommen. Entsprechend ausgeprägt war meine Halsschlagader als mein lieber Herr Vater nach einer weiteren Schnarchdurchzechten seinen Plan, „früher aufzustehen um mal wirklich was zu schaffen“ in die Tat umsetzte. Auch der Einwand „Da sind wir ja heute Abend auch früher müde und schaffen wieder nur zwei Bier“ bremste nicht. Nagut. Was unser Hobbydiktator sagt, wird gemacht. Also ging es am heutigen Mittwoch pünktlichst los. Ja, richtig gehört. Wenn man pünktlich sein will, schafft man das auch. Für Bären, Wölfe und Elche ist der Herr sogar überpünktlich. Das erste Highlight kam schon kurz nach der Parkeinfuhr. Ein Grizzlybär. Allerdings hatte der Gute anscheinend ein wenig zu viel gefressen und hat sich lieber ein Schläfchen gegönnt als uns zu Unterhalten. Faule Sau. Verständnis hatte ich aber schon. Bei diesen unchristlichen Zeiten. Kurzzeitig hatte ich auch überlegt mich dazu zu legen, aber am Ende schnarcht das Vieh ja auch nur. Also weiter. Wir hatten Blut geleckt. Ein motivierterer und lebensfreudiger Bär war das Ziel. Einer, der eher an das Dschungelbuch erinnert als an manchen Politiker. Keine faule Sau also. Der selbsternannte Bärenexperte Robert sah ab da an in jedem Stein einen braunen Koloss. Ich schaffte es wenigstens noch Lebewesen von Steinen zu unterscheiden (Muss der Altersunterschied sein), verwechselte jedoch auch ab und an mal ein Bison für einen Bären. Aber hey, vier Beine, braunes Fell, lebendig.. Ich denke ich war näher dran. 
Um ein wenig Spannung aus diesem mitreißenden Beitrag zu nehmen - Nein, keine weiteren Bären. ABER an Highlights fehlte es trotzdem nicht. Ein freilaufender Wolf, Hirsche und haufenweise Bison, die in der Reisegruppe auch liebevoll die Namen „Frühstück“, „Mittag“ und „Abendbrot“ tragen. Auch ging es zu weiteren Geysiren und Canyons. Der Steamboat Geysir war wohl der Höhepunkt. Ein unregelmäßig ausbrechender Geysir, der in den letzten 50 Jahren nur 138 Mal ausgebrochen war. Scheinbar haben wir die Bärensichtung gegen den Geysirausbruch eingetauscht. Zwar waren wir nicht von Beginn an dabei und haben die 100 Meter hohen Wasserfontänen verpasst, aber es war trotzdem sehr spektakulär. Ein Reisegruppenmitglied, welches anonym bleiben möchte, musste im Laufe des Tages jedoch so dringend pinkeln dass es sich sicher war: „Die Fontänen könnte ich locker nachstellen, würde ich mich auf den Rücken legen.“ 

Viel mehr gibt es nicht zu berichten. Für Büffel, Bison, Hirsch und Co. halten wir nicht mal mehr an. Quellen und Geysire, die nicht mindestens 10 Meter hoch gehen werden mit dem Hinterteil nicht mehr angeschaut und Wasserfälle gibt es auch links und rechts. Reizüberflutung. Der einzige Ausweg scheint Festplatte löschen. Ob dafür eine Kiste Bier reicht? Wir werden mal noch eine kaufen und dann Morgen berichten. 


Bis dahin und liebe Grüße









Dienstag, 24. September 2019

Yellowstone Nationalpark

Liebes Tagebuch: Heute schälten wir unsere stählernen Körper wie immer wohlgesonnen und motiviert bis in die Haarspitzen/bis zur Kopfhaut gegen 8 aus dem Bett, genossen ein ausgiebiges Frühstück und betrieben ein wenig Körperpflege, um uns geruchlich von den Büffeln im Nationalpark abzuheben. Geschniegelt und Gebügelt machten wir uns gegen 10 auf in den eine Stunde entfernten Yellowstone. Als man die ersten schneebedeckten Gipfel sah kamen die ersten Vermutungen.. als der Wetterbericht dann auch noch Schnee für die kommende Woche vorhersagte verdichteten sich diese Vermutungen.. und als wir dann tatsächlich die Fühler aus dem Auto hielten wussten wir es ganz genau. Flip-Flops und kurze Hosen sind vielleicht nicht ganz optimal. Die Nippel hart wie Kruppstahl, die kühle Luft zog hoch in die Schlüpper.. Nach kurzer Adaptionsphase prallte die Kälte aber wieder am eher erwähnten stählernen heinrichschen Körper. Einige Büffel wurden begutachtet und bei näherer Betrachtung haben sich auch einige Ähnlichkeiten heraus kristallisiert.. Dickköpfig sind die Guten auf jeden Fall auch..und die Schwanzlänge erst..... Naja. Wir schweifen hier schon wieder ein wenig ab. So sind auch wir heute ein wenig „abgeschwiffen“. Erst im Yellowstone Shop, dann an unzähligen Aussichtspunkten. Mann könnte ja was verpassen. Auch vulkanische Aktivität konnten wir beobachten und besuchten einige Geysire und Quellen. Die visuellen Effekte waren sehr beeindruckend, die nasalen Eindrücke eher weniger. Faulige Eier. Und dabei hatten wir uns doch vorher erst geduscht. Welch eine Verschwendung. Dabei wurde allerdings eine Million-Dollar Idee entwickelt. Unser Zahnarzt kann nämlich nicht nur Zähne, sondern auch Kreativität. Telefone, die neben den Bildern auch noch den Geruch aufnehmen können. Ziemlich cool, oder? Die Intension dahinter war allerdings nicht, dass auch andere Menschen an dieser sehr besonderen Landschaft in vollen Zügen teilhaben könnten. Oh Nein. Man könne doch dann beim Bilder anschauen unbemerkt pupsen. Mann sein kann so einfach sein.. 
Dem Gestank entflohen ging es für uns zum Grand Canyon of the Yellowstone, einem wunderschönen, gelben Canyon mit Wasserfällen und einigen Wanderpfaden. Dort gab es für die H´s die tägliche Dosis Bewegung, bevor es wieder ab ins Auto und auf den Heimweg ging. 



Nachtrag zu Gestern: Ich wurde darauf Aufmerksam gemacht, dass ich bei Hagens Essverhalten nicht alle Seiten adäquat beleuchtet habe. Zwar gab es Salat und Suppe. Diesen Erfolg kann ihm auch keiner nehmen. Allerdings hat der liebe Herr Doktor in den vergangenen Tagen auch mehrfach sein verlangen nach Eis verbal angedeutet. Gestern war es dann so weit. Mehrere Tage Eisverlangen aufaddiert resultierten in 1,4 Liter Vanilleeis. Ohne auch nur eine Träne zu verlieren, ohne zu Zucken. 1,4 Liter. DAS ist Performance auf allerhöchstem Niveau! 









Montag, 23. September 2019

Arches, Candylands und Fahrt zum Yellowstone Nationalpark

Was bisher geschah: Nach reibungsloser Überfahrt von Cortez, Colorado nach Moab, Utah ging es für uns am Samstag in Richtung Arches Nationalpark. Über 2500 natürliche Steinbögen in einer roten Fels- und Wüstenlandschaft. Geil. Endlich wieder Schweiß, Staub und Sonnenbrand. Geil deswegen, weil es alle Reisegruppenmitglieder zu erhöhter Körperpflege forciert. Das soll zwar keineswegs heißen, dass wir uns nicht regelmäßig waschen, aber die Vermutung liegt nahe, dass es ohne Wüstenstaub und Schweiß deutlich weniger Motivation gäbe. Zurück zum Thema: Es wurde relativ schnell deutlich, dass natürliche Steinbögen doch eher ein inferiores Gut darstellt und der Sättigungsbogen relativ kurz gespannt ist. Einige Bögen sind natürlich sehr imposant, groß und stehen wie eine Eins und entlockten dem reisenden H Statements wie „Geiles Teil“ oder „Was ein Brocken“. Andere hingegen wurden nur mit „Oh, der ist aber schmal“ und „Na der Letzte war aber größer“ kommentiert. Welche Leserin, oder auch welche Leser (Wir diskriminieren nicht) das nun aus anderen Lebenslagen bekannt vorkommt und jetzt gedanklich etwas vom Thema abschweift - Wir sprechen hier immernoch von Steinen. Auf der Haben-Seite der Bilanz standen somit am Samstag ca. 100 Steinbögen, einige Meilen Wanderung und mindestens eine Million Selfies. Mehr als genug also, um sich einige Bierchen verdient zu haben. Gesagt, Getan. In einem lokalen Saloon gab es Burger, Sandwiches und Salat?! Ja, wir waren auch schockiert. Eine Speisekarte voller Fleisch und Hagen Heinrich entschied sich für Salat und Suppe. Man munkelt, dass er frei nach der alten Bauenweißheit: „Drei Bier sind auch ein Schnitzel“ handelte und seine Proteine auf dem flüssigen Wege zu sich nahm. Zwar hat ihn das früher auch nie daran gehindert, flüssige und feste Schnitzel zu essen, aber wer weiß.. Weißheit kommt ja bekanntlich im Alter. 

Das Sonntagsprogramm drehte sich um den von Robert liebevoll getauften Candylands Nationalpark. Die Enttäuschung war groß, als Candyland weder Michael Jackson´s Neverland Farm noch Johnny Depp´s Schokoladenfabrik ähnelte. Der tatsächliche Name Canyonlands Nationalpark hätte da wohl mehr Aufschluss gegeben. Hin war der Tag allemal. Es wurde sogar gestreikt. Immerhin einige Sachen konnten wir uns dann doch noch anschauen, als die größte Enttäuschung und Wut verflogen war. Stops beim Mesa Arch und einigen Aussichtspunkten rundeten den Tag ab.


Heute, Montag, stand dann eher weniger Spektakuläres auf dem Plan. 1050 Kilometer, über 12 Stunden im Auto. Es ging von Moab, Utah nach Cody, Wyoming. Einige Baustellen bremsten uns dabei ein wenig aus und trieb die berühmte Heinrichfalte ins Gesicht des Reiseältesten. Von Handgreiflichkeiten konnten wir ihn allerdings noch gerade so abhalten. Gegen 20 Uhr erreichten wir unser Tagesziel Cody. Inklusive waren auf der Strecke einige Kulturschocks, viele verlassene Häuser und „Städte“ in denen man „nicht tot über den Zaun hängen will“, waren sich die Reisemitglieder einig. Selbst einen Schießereitatort gab es zu sehen.. Willkommen im wilden Westen. 


Kleine Reparaturarbeiten werden noch selber erledigt 
Canyonlands NP
 
Ein kleiner Nachtrag vom Badeausflug 
Arches NP 
Leben am Limit 
Leben am Limit II  
Schlafstreik I 

Schlafstreik II 
 





Samstag, 21. September 2019

Antelope Canyon, Monument Vallez, Mesa Verde

„49 und mir gefällt immernoch, was ich im Spiegel sehe“. Mit diesen Worten erwachte das Geburtstagskind an seinem Ehrentag. Und was für ein Geburtstag es werden sollte. Mesa Verde stand auf dem Plan. Eine Canyonlandschaft in Colorado mit mehreren alten Indianerstätten. Am minimalistischen Frühstücksbuffet wurde sich der Bauch vollgeschlagen, die Wanderschuhe ausgeklopft und die frischen Schlüppi übergezogen. (Nicht unbedingt in dieser spezifischen Reihenfolge). Nichts konnte uns stoppen..dachten wir. Wie wir aus der Geschichte jedoch wissen, schlagen sich die größten und stärksten Herrscher und Feldherren und die genialsten Köpfe am Ende immer selber.. so auch in diesem Falle. Man kann mit den richtigen Tipps und Tricks ein Jetlack gut überstehen, sich so gut wie möglich vorbereiten und planen ohne Ende. Die „innere Bieruhr“ kann man allerdings nicht austricksen. Nach deutscher Zeit war es Freitag Abend und dann noch dazu Geburtstag und so klagten alle Reisenden ab Mittag über chronischen Bierdurst. Mit Aussagen wie „Meine innere Bieruhr sagt mir, heute Abend stellen wir uns mal richtig Einen rein.“ schleppten wir uns förmlich durch den Tag. Am Abend war es dann endlich so weit. In einer lokalen Brauerei „stellten wir uns ein paar Mollen rein“ und feierten auf Kosten des Geburtstagskindes bei Ribs und Steak. Die geplante Trinkorgie gab es allerdings nicht. Nach einigen Bieren war Schluss und Punkt 11 waren auch alle Schäfchen fein säuberlich zugedeckt im Bettchen. Ach ja, und Mesa Verde Nationalpark war auch ganz nett. Sollte man auf jeden Fall gesehen haben, wenn man mal zufällig in der Gegend ist. 
Apropos Bier, um lyrisch Gekonnt auf den Vortag überzuleiten.. Am Donnerstag, den 19.09. gab es auch Bier. So, das sollte als Überleitung reichen. Neben Bier gab es allerdings auch noch andere Highlights. Vor unserer Tour durch den Antelope Canyon, ein unterirdischer Slot Canyon nahe Page, Arizona, gab es noch eine Badeeinheit im Lake Powell. Bei überraschend erfrischenden Wassertemperaturen durfte jeder nach belieben plantschen und sich für die kommende Canyontour abkühlen. Zwar war mein bisheriges Leben ein relativ guter Indikator und jeder weiß, dass der liebe Robert auch gerne mal seine eigenen Wege geht und sich von der Gruppe trennt, dass dies in einem teilweise 50 cm breiten Canyon problematisch werden würde hätte ich nicht für möglich gehalten. Man lernt nie aus.. Glücklicherweise (Ist es wirklich glücklicherweise?) konnten wir den Ausreißer zwischen gefühlt 200 Asiaten aber immer relativ schnell lokalisieren. Nach ca. 1.5 Stunden mit grandiosen Einblicken und Farbspielen in Mutter Natur machten wir uns auf in Richtung Cortez, Colorado. Nach einem kurzem Abstecher am Monument Valley und ca. 4 Stunden Fahrt erreichten wir am späteren Abend unser Tagesziel Cortez.. 


So, nun zum neuesten Stand. Wir sind gerade auf dem Weg nach Moab, Utah um uns den Arches und Canyonlands Nationalpark anzuschauen. Endlich wieder Wüste. Nach einem Tag im Grünen wird es aber langsam auch wieder Zeit. Absolut widerlich. Man musste sogar Pullover tragen.. 

PS: Die positiven Rückmeldungen schmeicheln mir sehr, ich habe allerdings noch nicht heraus gefunden wie ich als Autor auch kommentieren kann. Gutes Aussehen hat halt nicht so viel mit Können zu tun.










Mittwoch, 18. September 2019

Tag 2 und mir gehen schon die kreativen Überschriften aus..

Aufmerksame Leser und Fans haben sich diese Frage schon länger gestellt.. Wie lange geht es wohl gut? War es diese Nacht so weit? 

Liebe Freunde, es war so weit. Die Gebrüder Kettensäge haben wieder zugeschlagen und mir eine so gut wie schlaflose Nacht beschert. Bin ich wirklich eine so schlechte Person, dass ich das verdient habe? Selbst schuld bin ich ja irgendwie schon, Mitleid möchte ich allerdings trotzdem. 

Nachdem wir gestern gegen 0.30 Uhr in Page eingetrudelt sind und Oberförster Robert und Azubiförster Hagen gefühlt 0.32 den ersten Baumstamm durch hatten, begann der Tag heute verdächtig früh. 

Auf der Tagesordnung standen Einkauf und der nördliche Teil des Grand Canyon.
Frühstück im Hotel war leider Fehlanzeige und die elementare Wichtigkeit von fester Nahrung war jedem Reisegruppenmitglied bewusst. Walmart sollte Abhilfe schaffen. Wie es nun aber immer so ist, wenn man hungrig in ein Paradies für Fleischfresser rammelt, kommt man mit einem vollem Wagen raus. Außerdem ist es natürlich kein gelungener Ausflug, wenn man nicht jeden einzelnen Gang gesehen hat. Nein. Auch die mit Konservierungsstoffen vollgepumpten Tiefkühlgerichte, für die man in keiner auch nur ach so fernen Welt Verwendung finden würde, mussten begutachtet werden. Schön. Gut. Klasse. 
Nach ca. drei Stunden Fahrt und einigen sehr schnieken Aussichtspunkten erreichten wir den Grand Canyon. Böse Zungen zweifelten sogar an den Entscheidungen und prangerten den doch etwas längeren Fahrtweg an. Gott sei Dank leben wir hier aber nicht in einer Demokratie, sondern in einer liebevollen Diktatur, wo Menschen zu ihrem Glück gezwungen werden. Zurück zum Wesentlichen: Der North Rim hat seinen ganz eigenen Charme, liegt deutlich höher  und ist etwas windiger. Schicke Fotos konnte man trotzdem schießen - aber gut, wie Heidi Klumm immer sagt: „Du musst in jeder Situation gut aussehen können wenn du Germany’s next Topmodel werden möchtest.“ Das Wind und Wetter Shooting haben wir schonmal mit Bravour bestanden, als nächstes kommt dann das Nacktshooting. 

Neben einer Wanderung auf dem Hochplateau mit einigen atemberaubenden Ausblicken ging es auch noch in den Grand Canyon hinein, ganz bis zum Wasser haben wir es aber leider nicht geschafft.. Zeitprobleme. Wo wir wieder beim Einkaufen wären. Ein Teufelskreis. Pferderennen mit drei Eseln. 


Diktator
 


Windy
 

„Geh ja nicht zu nah an die Kante!!!“
Topmodelstatus